Vom 25.10.2009 bis zum 6.11.2009 waren vier Schülerinnen und ein Schüler der Schule Nr.55 zu Gast am Geschwister-Scholl-Gymnasium.
Sie wurden von ihrer Schulleiterin Nina Ivanjuk begleitet.
Die Schüler/innen waren in Gastfamilien untergebracht.
Vormittags nahmen die russischen Schüler am Unterricht ihrer Gastgeber teil,
um den Schulalltag kennenzulernen.
Dreimal gingen sie auch für eine Doppelstunde in je eine Klasse 5, 6
und 7, um dort einen Vortrag mit Diashow, den sie zu Hause mit ihrer Deutschlehrerin Lena Maksimkina vorbereitet hatten, zu präsentieren. So erzählten sie beispielsweise, dass in ihrer Schule drei Museen untergebracht sind: ein Volkskundemuseum, das Literaturmuseum des Rjasaner Bezirks und das Museum der Geschichte der Schule. Danach konnten die deutschen Schüler
lernen, wie man seinen Namen mit russischen Buchstaben schreibt; außerdem brachten ihnen die Gäste
zwei russische Zungenbrecher bei und übten mit ihnen das russische Alphabet.
Am Ende der Stunde erhielten die deutschen Schüler dann Adressen ihrer Altersgenossen, die gerne Brieffreunde in Deutschland hätten.
An der Schule Nr. 55 wird im Gymnasialzweig ab der 5. Klasse Deutschunterricht erteilt (insgesamt 165 Schüler/innen). Wir hoffen nun, dass zwischen den Brieffreunden ein reger Brief- und e-mail Kontakt entsteht, so dass auf
russischer Seite die Deutschkenntnisse
und das Interesse an Deutschland im Allgemeinen und Münster im Besonderen gefördert werden. Bei den deutschen Schülern erhoffe ich mir ein wachsendes Interesse an Russland und ein positiveres Russlandbild als es von den Medien vermittelt wird.
Ich habe mich sehr gefreut, dass eine ganze Reihe von Schülern ein Interesse äußerte, Russisch zu lernen. Ich hoffe, dass wir im nächsten Schuljahr eine Russisch-AG einrichten könnnen.
In der ersten Woche hatten wir viele gemeinsame Programmpunkte,
um einerseits den Zusammenhalt der Gesamtgruppe zu fördern (die Gastgeber kamen aus drei verschiedenen Klassen), aber auch den russischen Gästen zu ermöglichen, ihre Eindrücke untereinander auszutauschen und sich mit ihrer Begleiterin zu besprechen. So wurde z.B. deutlich, dass die Gäste die deutschen Essgewohnheiten ungewöhnlich fanden und die heimische Küche etwas vermissten. Am Sonntag und in der zweiten Woche haben die Gastschüler mehr mit ihren jeweiligen Gastgebern unternommen.
Ich danke dem Pädagogischen Austauschdienst, der die Reise der russischen
Gäste nach Münster mit einem Flugkostenzuschuss unterstützt hat.
Dadurch, das wir Fördergelder vom Amt des Rates und des Oberbürgermeisters der Stadt Münster und vom Deutsch-Russischen Jugendaustausch bekommen haben, war es möglich, ein abwechslungsreiches Programm zu gestalten, ohne
dass den Gästen
oder Gastgebern Kosten für die Ausflüge entstanden. Es war sehr angenehm, dieses Geld zur Verfügung zu haben, so dass ich mir keine Sorgen machen
musste, die Gastfamilien über die Betreuung der Gäste zu Hause finanziell zu belasten. Ich danke den genannten Organisationen ganz herzlich für ihre finanzielle Unterstützung.
In Münster waren wir gemeinsam beim Empfang im Friedenssaal, machten im Anschluss einen Stadtrundgang mit Besuch im Stadtmuseum und im Dom und aßen gemeinsam auf dem Markt zu Mittag. Wir waren auf dem Send, im Zoo, im Planetarium und Naturkundemuseum, wir haben Ausflüge nach Bremerhaven (Auswandererhaus, Klimahaus) und Köln gemacht An den freien Nachmittagen haben die russischen Schüler meist an den Aktivitäten
der Gastgeber teilgenommen. Am Ende gab es ein gemensames Essen
in einer Pizzeria.
Ich bewerte den ersten Besuch einer Gruppe von der Schule Nr. 55 in Rjasan als sehr erfolgreich und ich habe aus den Rückmeldungen der Beteiligten viele Anregungen bekommen, was wir bei den nächsten Besuchen ändern oder verbessern können und freue mich darauf, im nächsten Schuljahr mit meinen Schülern zu Gast in Rjasan zu sein.
Ich danke allen Gasteltern und gastgebenden Schülern dafür, dass sie die russischen Gäste aufgenommen und so gut betreut haben und mir detaillierte Rückmeldungen gegeben haben, unserem Schulleiter Herrn Beumer und seiner Stellvertreterin Frau Peter für ihre Unterstützung, Frau Lückemeyer vom Förderverein Münster-Rjasan, dass sie diesen Austausch initiiert hat und uns weiter unterstützen wird,
Frau Ivanjuk, der Schulleiterin der Schule Nr.55, die die erste Schülergruppe
ach Münster begleitet hat und ganz besonders ihrer Tochter Frau Lutterberg,
die in Münster lebt und die sich 2 Wochen Urlaub genommen hatte, um den Austausch zu begleiten, indem sie häufig übersetzt und zwischen den Kulturen vermittelt hat.
Ich danke auch ganz herzlich Frau Maksimkina, der Deutschlehrerin
an der Schule Nr.55, mit der ich während der Vorbereitung und
während des Besuches in intensivem e-mail Kontakt stand und mit der ich alle Aspekte des Austausches sehr offen besprechen kann und in Zukunft
besprechen werde.
Münster, den 9.11.2009
Ingrid Börger
Einige Bilder folgen.
Vor dem Rathaus
Empfang im Friedenssaal
Direktorin der Schule Nr.55 Frau Ivaniuk sowie Frau Börger Lehrerin vom
Geschwister-Scholl-Gymnasium